Fast Fashion erklärt

Fast Fashion zeichnet sich durch wöchentlich neue und schnell verfügbare Trends aus (Bis zu 52 Micro-Kollektionen im Jahr = 1 pro Woche), welche überwiegend über Social Media Kanäle wie TikTok, YouTube und Instagram von Influencer*innen, Kund*innen und Nutzer*innen beworben und verbreitet werden.

 

Die Brands betreiben zum Teil Greenwashing um die Produkte nachhaltiger darzustellen als sie sind und den Käufer*innen das Schlechte Gefühl des Überkonsums zu nehmen: Fast Fashion kann jedoch nicht nachhaltig sein. (link Beitrag Greenwashing)

Um die günstigsten Rohstoffe und Herstellungskosten zu ermöglichen, ist die Produktion meist Übersee und verbunden mit langen Transportwegen.

Die Arbeitsbedingungen dort sind meist Menschenunwürdig und sogar gefährlich.

Die Arbeiter*innen (überwiegend Frauen und auch Kinder) erhalten keine faire Entlohnung, der Lebensunterhalt ist trotz extrem langer Arbeitszeiten (12-14h pro Tag/ 28 tage pro Monat) nicht gesichert und zudem noch illegal.


Die Lieferkette von Fast Fashion Konzernen ist enorm intransparent, sodass schwer nachvollziehbar ist, wo, wie und durch wen die Produkte hergestellt werden und wie die Arbeits- und Produktionsbedingungen sind.

Dies beinhaltet auch den Einblick in verwendete, ggf. toxische Chemikalien für Mensch, Tier und Umwelt.

Bedingt durch die möglichst günstige Produktion sind die Produkte von sehr minderwertiger Qualität. Sie eignen sich nicht für 2nd Hand verkauf, zusätzlich neben der schlechten Qualität auch dadurch, dass die Trends so schnell vergehen.

Die Kleidungsstücke bestehen häufig aus Polyester oder Mischgeweben, welch nicht biologisch abbaubar und schlecht zu recyceln sind. Es ist leider eine Illusion, dass aus Altkleidung wieder Kleidung entstehen kann. Selbst wenn die Produkte aus Baumwolle oder Viskose sind, ist es ein extrem hoher Ressourcenverbrauch für minderwertige Ware, die selten getragen wird. 

Ausrangierte Kleidung wird als ‚Entwicklungshilfe‘ verkauft. Menschen dort ‘ersticken’ an 2nd Hand Kleidung und ihre Landeseigene Textilbranche wird gehemmt. 80% davon werden letztendlich auch verbrannt. Altkleidung wird kaum recycelt, sondern zu 75% (60% der global produzierten Ware, innerhalb eines Jahres) entweder verbrannt oder auf die Deponie geworfen. Dort verrottet ein Sportshirt aber erst nach 500 Jahren. Link ‘End of Life

Überproduktion und Überkonsum – 120 Milliarden Kleidungsstücke werden pro Jahr produziert. Selbst Neuware landet in Müll-Deponien (40% der gekauften Ware wird nie getragen). Überproduktionen von Konzernen werden direkt entsorgt.

Insgesamt ist es ein sich selbst beschleunigender Kreislauf, befeuert besonders von Social Media wie TikTok, YouTube & Instagram.

Die größten Fast Fashion Brands sind:

Shein (Ultra-Fast Fashion)
Inditex: Zara, Bershka, Pull&Bear, Massimo Dutti, …
H&M Group
Fast Retailing Co.: Uniqlo
GAP Inc.:Banana Republic, Old Navy, Athleta, Hill City, Intermix

 

 Videos zum Thema:

 

(1350) Vom Klamotten-Kaufrausch zum Altkleider-Müllberg: Warum Recycling bei Fast Fashion nicht klappt – YouTube

 

(1350) Shein Exposed: Der schlimmste Fashion-Konzern der Welt – YouTube

(1350) Exposed: Wie Influencer sich an SHEIN verkaufen – YouTube

 

 

Slow Fashion als Gegenbewegung

Slow Fashion steht für nachhaltige Mode, verbunden mit einem bewussten Kaufverhalten, weg vom kurzlebigen Trendgedanken hin zur zeitlosen Langlebigkeit. Es ist der Wandel zu mehr Verantwortung, Transparenz und Respekt gegenüber Natur und Mensch.

Indikatoren für Slow Fashion sind:

  • zeitloses Design
  • natürliche oder recycelte Materialien,
  • hohe Qualität und Haltbarkeit,
  • gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne in Produktion
  • Transparenz in der Lieferkette
  • On Demand-Produktion
  • Zero Waste / Upcycling